Ausgewählte Objektdokumentationen aus St. Gallen

Hier finden Sie einige ausgewählte Objektdokumentationen aus dem Jahresbericht 2020 der Denkmalpflege Kanton St. Gallen.

Kirchberg Villa Roseck

Kirchberg Villa Roseck

Die Villa Roseck ist eine Jugendstilvilla wie aus dem Bilderbuch und erinnert an ein Dornröschenschloss. Einst stand sie inmitten eines romantischen Rosengartens. Auch im Innern der Villa ist die Rose in Malereien und Dekorationen omnipräsent. 2007 war die Villa – damals praktisch noch im Originalzustand – äusserst sorgfältig renoviert worden. Danach musste sie infolge eines Wasserschadens leider erfahren, wie durch gutgemeinte Selbstinitiative und unsachgemässe Reparaturen wertvolle historische Substanz zerstört werden kann. Diese Schäden waren auf den ersten Blick nicht ersichtlich und traten erst zutage, als eine neue Eigentümerschaft die Villa mit einer Innenrenovation den persönlichen Bedürfnissen anpassen wollte.

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Rapperswil-Jona Fischmarktstrasse 6

Rapperswil-Jona Fischmarktstrasse 6

Bei der Renovation der Wohnung im ersten Obergeschoss kam hinter einer modernen Verkleidung auf einer Fachwerkwand eine gemalte Figur mit der Inschrift «sterckhi» zum Vorschein, eine Allegorie der Stärke also. Die historisch interessierte Eigentümerschaft stellte sich sofort die Frage, ob nicht noch mit weiteren Malereien zu rechnen sei. Und tatsächlich legte der beigezogene Restaurator unter einem jüngeren Verputz eine wandfüllende Malerei frei. Sie zeigt drei religiöse Darstellungen: die Verkündigung, Maria Immaculata und die Ölbergszene im Garten Gethsemane. Den Sockelbereich bekleidet ein gemalter Vorhang. Leider wurde die Malerei für den Auftrag des neueren Putzes stark beschädigt. Es erfordert daher einige Geduld, sich in die Darstellungen einzulesen. Diese wird aber belohnt, denn die um 1600 zu datierende Malerei ist sehr qualitätsvoll und in ihrer Grösse und ihrem Alter einzigartig für Rapperswil.

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Schänis Kreuzstift

Schänis Kreuzstift

Das Dorf Schänis liegt an einer alten Römerstrasse. Im 9. Jahrhundert wurde das Damenstift gegründet, dessen Gebäude zusammen mit der Stiftskirche St.Sebastian den Ortskern von Schänis prägen. Der klösterliche Bezirk ist teilweise noch von einer Mauer eingefasst. Heute wird das Stift als Alters- und Pflegezentrum genutzt. Der Betrieb setzt eine gewisse Anzahl Parkplätze voraus, die bis vor Kurzem zweckmässig vor dem Haupteingang lagen. Dank einer umsichtigen Planung konnte nun an deren Stelle ein repräsentativer Vorgarten mit hoher Aufenthaltsqualität geschaffen werden.

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Schänis Burgruine Niederwindegg

Schänis Burgruine Niederwindegg

Zwischen Ziegelbrücke und Schänis lag erhöht auf einer Nagelfluhrippe, die schroff zum Linthlauf abfällt und freie Sicht auf die Linthebene und das Tal Glarus gewährt, die Burg Niederwindegg. Sie war Amtssitz der wechselnden Herrschaften des Gasterlandes. Seit dem 15. Jahrhundert schon ist die Burg eine Ruine. Heute erkennt man lediglich noch die hohe, polygonal ausgebauchte Mauer des Wehrbezirks, die es als Zeugnis der mittelalterlichen Feudalherrschaft zu konservieren galt. 2012 wurde ein Restaurierungskonzept erarbeitet. Im Winterhalbjahr 2016/17 wurde als Vorbereitung die gesamte Burg stelle gerodet und anschliessend vermessen. 2020 schliesslich konnte die eigent liche Konservierung der Mauerreste stattfinden.

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